



Rohrpost Toilette
Die Rohrposttoilette ist für einen wasserlosen Abtransport menschlicher Ausscheidungen in mehrstöckigen Gebäuden konzipiert.
Durch die Nutzung einer Rohrposttoilette können die menschlichen Hinterlassenschaften als Wertstoff abgeholt und nach Aufbereitung in der Landwirtschaft als Humusdünger verwendet werden. Sie ersetzen energieintensiven Chemiedünger und sie speichern CO2 sowie Wasser im Boden.
Die Rohrposttoilette ermöglicht somit eine Umstellung des Sanitärsystems auf Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Klimaanpassung.
Im hinteren Segment der Toilettenschüssel wird eine Papiertüte eingesetzt, um die festen Ausscheidungen aufzufangen. Nach Öffnung einer Klappe durch Betätigung eines Tasters gleitet die Tüte durch ein Fallrohr bis in einen Sammelbehälter im Keller. Die Keramikschüssel sowie die Rohrleitung verbleiben rückstandsfrei und geruchslos zurück.
Die Wasser- und Reisfestigkeit der Tüte wird durch eine 100% kompostierbare Beschichtung ermöglicht. Sollte jemals das Einsetzen der Papiertüte vergessen werden, kann die Toilettenschüssel und das Fallrohr mit einer dafür ausgelegten Wasserspülvorrichtung gereinigt werden.
Urin wird im vorderen Bereich der Schüssel aufgefangen und gelangt ebenso in den Keller in einen separaten Behälter.
Die Rohrposttoilette ist in Zusammenarbeit mit Finizio –Future Sanitation sowie mit dem Patendgeber Theo Pauly entwickelt worden.
Finizio betreibt derzeit die deutschlandweit einzigartige Pilotanlage zur Verwertung von Inhalten aus Trockentoiletten und arbeitet an der Zulassung qualitätsgesicherter Recyclingdünger für den Agrarbereich.
Im Rahmen der Ausstellung WEGEN UMBAU GEÖFFNET ist die Toilette auf der Architekturbiennale im Deutschen Pavillon in Venedig erstmals öffentlich nutzbar – bis November 2023.